Wichtige Antworten auf Ihre Fragen


Was sind Übertragungswege? (Ansteckungsgefahr)
Was ist AIDS/HIV?
Wie hoch sind heute die Lebenserwartungen?
Was sind die ersten Symptome?


Es gibt viele Menschen, die Leben seit mehr als 20 - 25 Jahren mit dem Virus und AIDS ist noch immer nicht zum Ausbruch gekommen.


Es besteht KEINE Ansteckungsgefahr durch:

• Küssen, Händedruck, Umarmen, Streicheln
• Spielen und Sport
• Anhusten oder Anniesen
• Benutzen derselben Teller, Gläser und Bestecke
• Gemeinsame Benutzung von Toiletten, Handtüchern oder Bettwäsche
• Besuch von Schwimmbädern oder Saunen
• Zusammenarbeiten und -wohnen mit Menschen mit HIV/AIDS
• Betreuen und Pflegen von Menschen mit HIV/AIDS

Genauere Informationen zu sexuell übertragbaren Krankheiten finden Sie www.aidshilfe.de und www.stdinfo.de

Die Krankheitszeichen, die bei einer HIV-Infektion auftreten können, sind im Einzelnen betrachtet unspezifisch, dass heißt, sie kommen auch bei vielen anderen Krankheiten vor. Ob ein Immundefekt vorliegt oder nicht, kann man nur durch Laboruntersuchungen feststellen. Da aber nicht alle Ärztinnen und Ärzte bei solch unspezifischen Symptomen an HIV denken, sollte man es ihnen mitteilen, wenn in der Vergangenheit ein Risko für eine HIV-Infektion bestanden hat. Wichtig: Eine HIV-Infektion sieht man fasst niemanden an! Sie läßt sich nur durch einen HIV-Test feststellen oder ausschließen. Das Risko, sich oder andere mit HIV anzustecken ist erhöht, wenn man eine sexuell übertragbare Krankheit wie Syphillis, Tripper oder Herpes hat: Die dadurch verursachten Entzündungen, Geschwüre und Schleimhautverletzungen (die man häufig gar nicht bemerkt!) stellen eine Eintritts- und Austrittspforte für HIV dar. Auch deshalb ist es wichtig, solche Krankheiten rechtzeitig zu erkennen und zu behandeln - und bis zum erfolgreichen Abschluss der Behandlung auf Sex zu verzichten. Wer häufig mit wechselnden Partner/innen Sex hat, sollte sich regelmäßig - z.B. alle halbe Jahre - auf sexuell übertragbare Krankheiten untersuchen lassen, weil man sie meist selbst nicht erkennen kann.

Für alle Gruppen gilt: Eine HIV-Infektion sieht man faßt niemanden an, und manche Menschen mit HIV wissen gar nicht, dass sie sich infiziert haben. Safer Sex und Safer Use schützen.
Das Ansteckungsrisiko richtet sich vor allem danach, wie jemand lebt und welche Möglichkeiten sie oder er hat, sich zu schützen.
Der Test ist keine Vorbeugemaßmahme gegen HIV und ein negatives Ergebnis hat nur begrenzte Aussagekraft: Es bedeutet, dass ca. drei Monate vor der Blutabnahme keine HIV-Infektion vorlag - was in den zwölf Wochen vor der Blutabnahme und danach passiert ist (z.B. Sex mit einem HIV-Übertragungsrisiko), darüber kann der Test nichts aussagen. Unabhängig davon, ob der Test gemacht wurde oder nicht, und unabhängig vom Testergebnis gilt, Safer Sex und Safer Use schützen.

"HIV" ist nicht gleich zu setzen mit "AIDS"!
"HIV" heißt nur, dass man Träger des Virus sein kann.
Das heißt nicht zwangsläufig, dass es zum Ausbruch der Krankheit kommen muß!
Das bedeutet auch nicht, dass die Welt untergeht!
Es gibt heute schon eine Vielzahl von wirksamen Medikamenten, die den Ausbruch von "AIDS" verzögern können und die sehr gut helfen, den Virus unter Kontrolle zu halten.

HIV steht für "Human Immunodeficiency Virus" (auf Deutsch etwa: menschliches Immunabwehrmangel-Virus). Dieses Virus verursacht die Krankheit Aids. Ärzte unterscheiden eine Infektion mit dem HI-Virus vom Ausbruch von Aids. Von Aids spricht man erst dann, wenn harmlose Infektionskrankheiten auf Grund der Abwehrschwäche lebensbedrohlich werden.

Die ersten HIV-Infektionen traten in den 60er-Jahren in Zaire auf. Seit den 80er-Jahren breitet sich die Infektion in der restlichen Welt aus. Die genaue Geschichte der Verbreitung des HI-Virus ist immer noch nicht völlig aufgeklärt.

Neuesten Angaben der WHO zufolge sind zurzeit 36 Millionen Menschen mit dem Virus infiziert, davon rund 69 Prozent allein in Afrika und 16 Prozent in Südostasien. Auch in den osteuropäischen Ländern breitet sich die Krankheit seit einigen Jahren explosionsartig aus. Am Anfang der Infektionswelle erkrankten vor allem homo- und bisexuelle Männer sowie Drogenabhängige. In den letzten Jahren nimmt in erster Linie der heterosexuelle Übertragungsweg zu.

Was ist Aids?

Aids ist die Abkürzung für "Acquired Immune Deficiency Syndrome", das heißt übersetzt: "Krankheitsbild der erworbenen Abwehrschwäche". Es entsteht, wenn das HI-Virus bestimmte weiße Blutkörperchen, die so genannten T-Helferzellen, zerstört hat. Dadurch ist das Immunsystem geschwächt.

Viren oder Bakterien, die normalerweise harmlos sind, können so schwere Entzündungen hervorrufen. Letztlich ist es nicht das HI-Virus, das eine bestimmte Krankheit auslöst, sondern für den Verlauf der Erkrankung entscheidend sind Infektionen und Tumoren, die auf Grund der Immunschwäche entstehen. Aids zählt weltweit zu den fünf häufigsten Todesursachen, die durch Infektionen bedingt sind.

 

Wie entsteht Aids?

Wie alle Viren haben auch HI-Viren keinen eigenen Stoffwechsel. HIV nutzt den Stoffwechsel bestimmter weißer Blutkörperchen aus, um sich zu vermehren. Die befallenen weißen Blutkörperchen (die T-Helferzellen oder CD4-Zellen) werden dabei geschädigt und sterben ab. Da die weißen Blutkörperchen für die Immunabwehr verantwortlich sind, werden die Abwehrkräfte des Infizierten immer weiter geschwächt.

Der HIV-Infizierte hat am Anfang zumeist keine Beschwerden. In seinem Körper vermehrt sich aber das Virus und befällt immer mehr Blutzellen. Nach fünf bis fünfzehn Jahren ist das Abwehrsystem so schwach, dass es auch mit relativ harmlosen Krankheitserregern nicht mehr fertig wird. Erst von diesem Zeitpunkt an spricht man von Aids.

Welche Symptome treten bei der HIV-Infektion auf?

Eine Ansteckung mit HIV führt in den ersten sechs Wochen bei zehn bis zwanzig Prozent zu grippeähnlichen Beschwerden:

• Fieber

• Lymphknotenschwellungen

• Milzvergrößerung

Die Mehrzahl der infizierten Personen hat zunächst keine Krankheitszeichen. Auch ohne Krankheitsanzeichen kann eine infizierte Person das Virus übertragen. Die weißen Blutkörperchen haben in der Regel sechs bis zwölf Wochen nach der Ansteckung so viele Antikörper (Abwehrstoffe) gebildet, dass diese im Blut nachgewiesen werden können. Von da an fällt der HIV-Test positiv aus (HIV-positiv).

 

Welche Symptome treten bei Aids auf?

Wenn durch Aids das Immunsystem geschwächt ist, führen auch normalerweise harmlose Viren und Bakterien zu schweren Entzündungen. Zeichen eines geschwächten Immunsystems sind:

Müdigkeit

Ungewollter, unerklärbarer Gewichtsverlust.

Wiederholte Entzündungen der Haut und der Atemwege, die bei üblichen Behandlung nicht verschwinden.

• Fieber

• Geschwollene Lymphknoten

• Durchfall

• Nächtliche Schweißausbrüche

• Wiederauftreten von abgeheilten Infektionen (unter anderem Herpes, Toxoplasmose, Gürtelrose)

• Schwere Entzündungen durch normalerweise harmlose Bakterien (so genannte opportunistische Keime)

• Neurologische Erkrankungen mit Konzentrations- und Gedächtnisstörungen, psychischen Veränderungen, im weiteren Verlauf Infektionen des Gehirns

 

Wie wird das Virus übertragen?

Das HI-Virus wird durch Körperflüssigkeiten übertragen. Es gibt folgende Übertragungswege:

• Sex ohne Kondom (ungeschützter Sex).

• Blut-zu-Blut-Übertragung durch unreine Spritzen oder eine Bluttransfusion mit verunreinigtem Blut. (Heutzutage werden alle Blutspenden auf HIV getestet; das Risiko einer Ansteckung ist daher sehr gering.)

• Mutter-zu-Kind-Übertragung: Während einer Schwangerschaft und beim Stillen kann das Virus übertragen werden. Ohne Therapie liegt das Übertragungsrisiko bei 15 bis 20 Prozent.

Im normalen Umgang mit HIV-Positiven - wie Händeschütteln, Wangenküsse, dem Zusammenleben in einem gemeinsamen Haushalt - wird das Virus nicht übertragen.

 

Wer ist einem besonderen Risiko ausgesetzt?

Prinzipiell ist niemand vom Risiko einer HIV-Infektion ausgeschlossen. Es gibt aber Risikogruppen, bei denen die Ansteckungsgefahr besonders hoch ist:

• Paare, bei denen ein Partner Sex mit vielen, wechselnden Partnern (Promiskuität) ohne Kondom hat

• Menschen, die ungeschützten Sex haben

• Drogenabhängige, die sich Spritzen teilen

• Gesundheitspersonal, das Gefahr läuft, sich mit fremden Körperflüssigkeiten zu infizieren

• Kinder einer HIV-infizierten Mutter

• Personen, die viele Bluttransfusionen bekommen haben, oder vor 1985 mit Blutprodukten behandelt wurden

 

Wie kann eine Ansteckung verhindert werden?

Wenn Sie eine Infektion mit HIV verhindern wollen, beachten Sie folgende Sicherheitsmaßnahmen:

Benutzen Sie bei neuen Sexualpartnern stets ein Kondom. Zwar garantiert auch dies nicht, dass eine Ansteckung völlig ausgeschlossen ist; das Risiko ist aber deutlich geringer.

Drogenabhängige sollten keine gebrauchten Spritzen benutzen.

In Ländern, in denen das Blut nicht auf HIV untersucht wird, sollte - falls möglich - auf eine Bluttransfusion verzichtet werden.

Menschen, die infiziert sind oder zu einer Risikogruppe gehören, sollten nicht Blut, Sperma oder Organe spenden.

Ein negativer HIV-Test bedeutet nicht, dass man nicht mit HIV infiziert ist. Möglicherweise liegt zu wenig Zeit zwischen der Ansteckung und dem Bluttest.

Was können Sie tun, wenn Sie vielleicht mit HIV infiziert worden sind?

Wenn Sie glauben, dass Sie möglicherweise angesteckt worden sind, sollten Sie sich an Ihren Arzt wenden. Er wird Sie in Hinblick auf einen Test und eine mögliche Therapie beraten. In den meisten Fällen wird der Arzt zu einem sofortigen und einem weiteren Test in etwa drei Monaten raten.

Der Arzt wird sofort mit einer vorbeugenden Behandlung beginnen, falls

Sie vor kurzem einem besonders hohen Risiko ausgesetzt waren oder Sie die oben genannten Anzeichen einer primären HIV-Infektion vorweisen.

Sie mit großer Sicherheit wissen, dass Ihr Partner mit HIV angesteckt ist oder Sie bei einem Unfall (Stich mit einer Spritze) einem hohen Risiko ausgesetzt waren.

Diese vorbeugende Behandlung sollte spätestens wenige Stunden nach der Ansteckung beginnen. Die möglichen Nebenwirkungen wird der Arzt zusammen mit Ihren Angaben abwägen

 

Wo können Sie auf HIV getestet werden?

Ein HIV-Test ist gratis, freiwillig und anonym. Sie können getestet werden bei:

• Ihrem Hausarzt

• Krankenhäusern (vorher erkundigen)

In bestimmten Fällen wird der HIV-Test automatisch durchgeführt:

• Blut-, Organ- oder Samenspender

• Vor einer Ei-Transplantation

 

Wie sieht die Behandlung aus und welche Medikamente werden verschrieben?

Das HI-Virus kann nicht durch Medikamente abgetötet werden. Ziel der Behandlung ist es daher, die Vermehrung der Viren so weit einzudämmen, dass diese nicht mehr im Blut nachgewiesen werden können. Durch intensive Forschung werden immer wieder neue Medikamente und neue Therapierichtlinien entwickelt. Ja früher mit der Behandlung begonnen wird, desto länger ist der Zeitraum bis zum Ausbruch von Aids.

Bei einer HIV-Infektion und Aids werden folgende Behandlungsmethoden angewandt:

Es werden antivirale Stoffe (so genannte Virostatika) eingesetzt. Diese Stoffe hemmen die Verbreitung des Virus, indem sie in verschiedene Stoffwechselprozesse eingreifen. Dadurch wird das Abwehrsystem gestärkt. Die Ansteckungsgefahr für andere besteht aber weiterhin.

 

Gezielte Behandlung von Infektionen

Der Betroffene wird gegen verschiedene Krankheiten geimpft. Zum Beispiel gegen Grippe, Lungenentzündung und ansteckende Leberentzündungen (Hepatitis).

Behandlung der Begleiterscheinungen der HIV-Erkrankung und Aids (Übelkeit und Appetitlosigkeit)

Die Behandlung mit Virostatika ist die Basisbehandlung. Die Erkrankungen mit Erregern wird in der Regel mit Antibiotika behandelt.

HIV ist ein Virus, das leicht und häufig seine Zusammensetzung ändert. Dadurch werden gezielt entwickelte antivirale Medikamente schnell wirkungslos. Das nennt man Resistenzentwicklung. Um das Risiko der Resistenz zu verkleinern, wird eine Behandlung mit mehreren Arzneimitteln vorgenommen.

 

Was können Sie selbst tun?

Wenn Sie HIV-positiv sind oder einem Infektionsrisiko ausgesetzt waren, sollten Sie Folgendes beachten:

Wenn Sie einem Ansteckungsrisiko ausgesetzt waren, sollten Sie sich testen lassen. Dies gilt auch, wenn Sie sich gesund fühlen.

Je früher die Diagnose gestellt wird, desto wirkungsvoller ist die Behandlung.

Die opportunistischen Infektionen und Folgekrankheiten müssen sofort behandelt werden. In schweren Fällen müssen Sie sofort in ein Krankenhaus.

Selbsthilfegruppen können eine große Hilfe sein.

Aids schwächt Ihre Verdauung. Eine ausgewogene und nahrhafte Kost ist sehr wichtig.

Es ist außerdem sehr wichtig, Ihren seelischen Zustand positiv zu stützen. Dadurch wird auch die körperliche Abwehr gestärkt. Hilfreich sind hier z.B. Gespräche mit Menschen, die Ihnen nahe stehen, oder mit Psychologen.

 

MÖglicher Verlauf

Infektionen, die ein gesunder Mensch vielleicht nicht einmal bemerkt, können für den HIV-Infizierten tödlich verlaufen. Es kann zu schweren Entzündungen der Organe kommen. Dazu zählen unter anderem:

Tuberkulose, Lungenentzündung durch Pneumocystis carinii, Toxoplasmose des Gehirns, Reaktivierung einer Cytomegalievirusinfektion und Entzündungen mit dem Pilz Candida albicans

Krebs, insbesondere Hautkrebs (Karposi-Sarkom) und Lymphdrüsenkrebs (Lymphome)

Entzündung des Gehirns (Enzephalitis) und Schädigung des Gehirns (Enzephalopathie), die unter anderem zum Abbau der Gehirnleistung (Demenz) führt.